Windenergie-Ausbau in Deutschland stagniert von Januar bis Juli 2024 auf Vorjahresniveau
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Münster - Der Ausbau der Windenergie in Deutschland verläuft in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 insgesamt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Zwar wurde im Bereich Windenergie an Land deutlich weniger neue Windenergieleistung in Betrieb genommen, dafür zieht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Offshore-Ausbau an.
Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung die Windenergie an Land auf eine Leistung von rund 115.000 MW und die Offshore Windenergie auf mindestens 30.000 MW ausbauen. Derzeit sind onshore rund 62.000 MW und offshore rund 9.040 MW in Betrieb. Nach der IWR-Auswertung der Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) für den Zeitraum Januar bis Juli 2024 wurden On- und Offshore in Deutschland rund 370 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.143 MW neu in Betrieb genommen. Bis zur Erreichung der Ziele der Bundesregierung ist daher noch eine deutliche Erhöhung des Ausbautempos erforderlich.
Januar bis Juli 2024: Wind an Land-Ausbau verliert an Dynamik, Offshore-Ausbau zieht an
Von Januar bis Juli 2024 sind nach einer aktuellen IWR-Auswertung von vorläufigen Daten des Marktstammdatenregisters der BNetzA insgesamt 366 Windenergieanlagen mit einer Bruttoleistung von 2.143 MW neu in Betrieb gegangen (Jan-Jul 2023: 422 Anlagen, 2.095 MW) (Stand: 18.08.2024). Damit bewegt sich der Zubau bezogen auf die Leistung um rund 2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Insgesamt entfällt davon mit 311 neu in Betrieb genommenen Windturbinen und einer Bruttoleistung von 1.577 MW der Großteil auf Onshore-Standorte (Jan-Jul 2023: 398 WEA, 1.867 MW), 55 Turbinen mit 566 MW wurden offshore in Betrieb genommen (Jan-Jul 2023: 24 WEA, 229 MW). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist der Windenergiezubau an Land mit Blick auf die Leistung damit um 16 Prozent zurückgegangen, während sich die installierte Leistung der Offshore-Inbetriebnahmen um fast 150 Prozent erhöht hat.
Unter Berücksichtigung der Stilllegung und des Abbaus von Altanlagen mit einer Leistung von 449 MW im Zuge des anziehenden Repowerings in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 bleibt noch ein leicht unter dem Vorjahr liegender Netto-Zubausaldo von 1.694 MW (Jan-Jul 2023: 1.721 MW).
Bundesländerranking Wind an Land: NRW vor Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt
Mit einem Brutto-Zubau von 89 Windkraftanlagen und einer Leistung von 425 MW rangiert Nordrhein-Westfalen im Zeitraum Januar bis Juli 2024 auf Platz 1 im Bundesländer-Ranking. Dahinter folgen Niedersachsen mit 322 MW (62 WEA), Schleswig-Holstein mit 281 MW (55 WEA) sowie Sachsen-Anhalt mit 150 MW (26 WEA) auf dem vierten Platz. Auf Rang fünf liegt Brandenburg mit 145 MW (29 WEA).
Darauf folgen mit deutlichem Abstand Thüringen (78 MW, 15 WEA) und Rheinland-Pfalz (52 MW, 9 WEA) auf Platz 6 und 7. Im hinteren Mittelfeld liegen Mecklenburg-Vorpommern (50 MW, 9 WEA) und Baden-Württemberg (38 MW, 8 WEA), danach folgt Bayern (21 MW, 4 WEA). Schlechteste Flächen-Bundesländer sind das Saarland und Thüringen, jeweils mit null Neuinbetriebnahmen. Auch in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg wurden im Jahr 2024 bislang keine neuen Windenergieanlagen errichtet.
Schleswig-Holstein Kreise Segeberg und Ostholstein führen Kreisranking an
Auf der Kreisebene wird das Ranking der Top 50 Kreise von den beiden Kreisen Segeberg (77 MW) und Ostholstein (71 MW) in Schleswig-Holstein angeführt. An dritter Stelle folgt der Landkreis Uelzen (67 MW) in Niedersachsen, vor dem Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (65 MW). Auf Rang fünft liegt der Landkreis Helmstedt (60 MW) aus Niedersachsen.
Offshore Windenergie: Bauarbeiten für Baltic Eagle, Gode Wind 3, Borkum Riffgrund 3 und He Dreiht laufen
Derzeit laufen in Deutschland die Bauarbeiten an den Offshore-Windparks Baltic Eagle (Ostsee), Gode Wind 3 (Nordsee), Borkum Riffgrund 3 (Nordsee) sowie seit Mai an Deutschlands mit 960 MW bislang größten Offshore-Windpark He Dreiht (Nordsee). In den ersten sieben Monaten wurden dabei insgesamt 55 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 566 MW in den Offshore Windparks Baltic Eagle und Gode Wind 3 in Betrieb genommen. Beide Offshore-Windparks sollen nach den aktuellen Planungen noch im Jahr 2024 in Betrieb gehen.
Der Offshore Windpark Baltic Eagle von Iberdrola besteht aus insgesamt 50 Vestas-Windturbinen (V174-9,5 MW) mit je 9,5 MW Leistung, nach der Inbetriebnahme im Jahr 2024 verfügt der Park über eine Leistung von 476 MW. Die erwartete Jahresproduktion von Baltic Eagle gibt Iberdrola mit 1,9 Mrd. kWh Strom an.
Der Offshore Windpark Gode Wind 3 von Ørsted mit einer Gesamtleistung wird aus insgesamt 23 Siemens Windturbinen (SG 11.0-200 DD) mit je 11 MW Leistung bestehen und nach der Inbetriebnahme eine Leistung von 253 MW aufweisen.
Quelle: IWR Online
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