Windenergie: US-Markt reißt 2013 gewaltiges Loch
Münster – Dass der US-Markt für Windenergieanlagen 2013 heftig eingebrochen ist, war abzusehen. Wie groß die entstandene Lücke tatsächlich ist, hat nun der US-Branchenverband mitgeteilt. Große Hoffnungen hegt der Windenergie-Verband aber für das laufende Jahr 2014.
Die American Wind Energy Association (AWEA) hat kürzlich die Zahlen für das Jahr 2013 präsentiert und seine Prognose für 2014 abgegeben. Dabei ist man sehr zuversichtlich, dass der Einbruch des vergangenen Jahres überwunden wird und im Jahr 2014 ein neuer Rekord beim Zubau von Windenergieanlagen in den USA erreicht werden kann.
Politische Unsicherheit lässt US-Windenergiemarkt 2013 einknicken
Die Unsicherheit über die Verlängerung der Production Tax Credits (PTC), die den Betreibern von Windparks steuerliche Vorteile bescheren, war einer der Hauptgründe dafür, dass im Jahr 2013 der US-amerikanische Windenergiemarkt einen empfindlichen Dämpfer erfahren hat. Konnte im Vorjahr 2012 noch ein Rekordzubau von etwa 13.100 Megawatt (MW) verzeichnet werden, so ist im Jahr 2013 lediglich eine Windenergieleistung von knapp 1.100 MW hinzugekommen. Dies ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2004. Die politische Unsicherheit hatte dazu geführt, dass in den ersten beiden Quartalen des vergangenen Jahres nur eine einzige Windkraftanlage mit einer Leistung von 1,6 MW im gesamten Land errichtet. Dies erklärte die AWEA gegenüber IWR Online. Bereits im Jahr 2004 war die unklare Politik hinsichtlich der der Verlängerung der PTC der Grund für den damaligen Markteinbruch gewesen.
Großer Zubau im Jahr 2014 erwartet
Die AWEA ist allerdings zuversichtlich, dass sich die Lage im laufenden Jahr deutlich ändern wird. Ende 2013 befanden sich nämlich bereits Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 12.000 MW im Bau. Bei 10.900 MW hiervon wurde der Bau im letzten Quartal des Jahres 2013 aufgenommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die für das Jahr 2013 verlängerten PTC zwar Ende Dezember 2013 ausgelaufen sind. Allerdings profitieren auch Anlagen, die sich Ende des Jahres 2013 im Bau befanden, noch für die Dauer einer Dekade von diesen Steuervorteilen.
Die im Bau befindlichen Anlagen lassen vermuten, dass im Jahr 2014 wieder mit einem rekordverdächtig hohen Zubau an Windenergieanalgen zu rechnen ist und die Zuwächse des Jahres 2012 möglicherweise übertroffen werden können, so die Einschätzung der AWEA. Insgesamt stehen in den USA Windparks und Einzelanlagen mit einer Leistung von mehr als 61.000 MW. Damit sind die Vereinigten Staaten weltweit das Land mit der zweitgrößten installierten Windkraft-Leistung. Nur in China, wo Ende 2013 in Summe über 91.000 MW installiert waren, ist diese Zahl höher. Deutschland liegt mit seinen ca. 34.000 MW in diesem weltweiten Ranking auf dem dritten Platz.
USA: Windenergie soll 2014 richtig in Fahrt kommen
© IWR, 2014