15.12.2011, 16:45 Uhr

Röttgen begrüßt EU-Energiefahrplan: Kurs der Bundesregierung stimmt

Berlin - Die EU-Kommission hat heute einen Energiefahrplan, die Energy Roadmap 2050, vorgestellt. Darin werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie die europäischen Klimaschutzziele technisch und ökonomisch erreicht werden können. Dazu erklärt Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen: „Um seine Klimaziele zu erreichen, muss Europa stärker als bisher auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen. Das ist für mich die zentrale Botschaft des EU-Energiefahrplans 2050. Die vorgelegten Energieszenarien zeigen außerdem, dass der Umstieg auch unter ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll ist. Der stärkere Einstieg in die erneuerbare Energieversorgung ist keineswegs teurer als eine Energiestrategie, die auf höhere Anteile der konventionellen Energien baut. Die Gesamtkosten des Energiesystems liegen in allen Szenarien günstiger, als wenn wir so weitermachen würden als bisher. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind die Schlüssel für eine sichere und bezahlbare Versorgung und einen wirksamen Klimaschutz."

Kommission hält sich mit Empfehlungen zurück

Der Bundesumweltminister verwies darauf, dass die Kommission bewusst keine Empfehlung für einen künftigen Energiemix abgegeben habe. Der vorgelegte Fahrplan bestätige aber: „Die Bundesregierung hat mit der beschlossenen Energiewende den richtigen Kurs eingeschlagen. Wir wollen die Energiewende so gestalten und umsetzen, dass davon Impulse für Innovationen und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung ausgehen. Darüber spreche ich in dieser Woche mit Vertretern der Industrie und verschiedener Branchen. Die Energiewende nützt nicht nur dem Klimaschutz, sie ist auch ökonomisch sinnvoll. Sie führt zu neuen Technologien, industriellem Fortschritt, wirtschaftlichem Wachstum und stärkt unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wenn der Umstieg in Deutschland gelingt, wird er andere zum Nachahmen reizen". Es liege im eigenen Interesse Europas, den Ausbau der erneuerbaren Energien mit konsequenten Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz zu verknüpfen und diesen Weg entschlossen voranzutreiben."

VKU lobt EU-Bericht: Bedeutung der Stadtwerk wird gewürdigt

„Die deutschen Stadtwerke unterstützen die Initiative der Europäischen Kommission. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und dessen Folgen ist die Dekarbonisierung des Energiesektors eine der größten globalen Herausforderungen", betonte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) Hans-Joachim Reck. "Dem Dokument ist an vielen Stellen zu entnehmen, dass die Europäische Kommission der lokalen und regionalen Ebene die Bedeutung beimisst, die den Stadtwerken beim Umbau des Energiesystems zukommt", so Reck anerkennend. „Investitionen im Energiesektor sind immer langfristig zu sehen. Schon deshalb ist es positiv zu werten, dass die Europäische Kommission den Zeithorizont bis 2050 gewählt hat. Dies gilt auch für die Entscheidung, mehrere Szenarien für die Erreichung des Ziels vorzuschlagen", so Reck. „Jetzt ist die Politik gefordert, langfristige und vor allem stabile Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei darf auch die Energiepreisdebatte nicht außer Acht gelassen werden; auch das hat die Europäische Kommission in ihrem Dokument richtigerweise anerkannt", so Reck abschließend.

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Sachverständigenrat: Erneuerbare bis 2050 kostengünstigste Energieträger


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