VHI fordert Stopp der Subventionierung bei der Holzverbrennung
Gießen - Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik habe Deutschland in den vergangenen Monaten mehr Holz verbrannt als stofflich für Produkte verarbeitet. Nach Ansicht des Verbandes der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) ist dies eine Vergeudung eines der wichtigsten Rohstoffe. 80 Prozent der Wärme, die aus den boomenden erneuerbaren Energien erzeugt werde, stamme aus Holz. Dieses lasse sich nicht mehr allein aus Sägeresten oder Altholz decken. Vielmehr werde immer mehr Holz direkt aus dem Wald energetisch genutzt. Pellets und Hackschnitzel, Scheitholz und Holzbriketts würden die Forstwirtschaft und somit den Wald an die Grenzen der Nachhaltigkeit bringen.
Aktuelle Studien des Bundesforschungsinstitut von Thünen (vTI) würden belegen, dass die Bioenergie den Nachwuchs im Wald beeinträchtigt und einzelne Baumarten zurückgedrängt wird, so der Verband. Ungeachtet der Verknappung forciere der Staat die energetische Nutzung von Holz, indem diese mit dem reduzierten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent gefördert und auf das Heizen mit Holz keine Ökosteuer erhoben wird. Der VHI fordert die Bundesregierung deshalb auf, die Subventionierung der Verbrennung stofflich nutzbarer Holzsortimente sofort zu stoppen.
Auch zukünftig werden die deutschen Wälder nicht verschwinden, dafür sorgen bereits das Bundeswaldgesetz und breit anerkannte Zertifizierungssysteme wie PEFC und FSC. Der Wald werde sein Gesicht jedoch nachteilig verändern, wenn die Überförderung der Biomasse-Verbrennung nicht bald einer vorausschauenden Ressourcenpolitik weiche. Außerdem würden die Importe stark steigen, auch aus den Waldregionen in Südamerika, Afrika und Indonesien, die für den Klimaschutz so wichtig seien.
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