04.06.2012, 16:09 Uhr

Deutsche Industrie will Beitrag zum Energiewende-Erfolg leisten

Berlin - Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hat in Berlin erklärt, dass es bei der Energiewende endlich vorangehen müsse. Aus diesem Grund wurde eine Kompetenzinitiative Energie der deutschen Industrie gegründet und drei Studien in Auftrag gegeben. Die deutsche Industrie wolle mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis ihr Know-how einbringen für eine Energiewende aus einem Guss, damit dieses gesellschaftliche Großprojekt ein Erfolg werde. Denn wenn die Energiewende gelinge, so könne sie zu einem echten Exportschlager werden. Keitel: "Die deutsche Wirtschaft hat insgesamt einen Weltmarktanteil von knapp zehn Prozent, bei klimaschonenden und energieeffizienten Technologien sind es sogar rund 15 Prozent. Und hier besteht zusätzliches Potenzial."

Energiewende wie Experiment mit ungewissem Ausgang

Die Industrie nehme 45 Prozent des Stroms in Deutschland ab. "Zugleich sind wir diejenigen, die den wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende leisten sollen, können und wollen", unterstrich Keitel. Der Erfolg entscheide sich an den Fragen der technischen Machbarkeit und an den Rahmenbedingungen. Nur wenn das Umfeld stimme, würden Unternehmen ihre Ideen und ihr Kapital in die Energiewende investieren. "Der BDI fordert ein intensives Monitoring des Verlaufs und ein professionelles Management des Projektes Energiewende", hob der BDI-Präsident hervor. "Die Energiewende gleicht einem Experiment, in dem sich zahlreiche Faktoren gegenseitig beeinflussen und das einen ungewissen Ausgang hat." Dabei komme es entscheidend auf das Team an, das sein Know-how einbringt, betonte Keitel. Zentrale Bausteine der Kompetenzinitiative Energie seien drei aufeinander aufbauende Studiensegmente, die der BDI in Auftrag gegeben habe. Eine "Indikatorenstudie" des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, eine "Trendstudie Strom 2022" mit energiewirtschaftlichem Schwerpunkt als Stresstest der Elektrizitätsversorgung für das Vorgehen der Politik, erstellt vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität Köln (EWI) und der Deutschen Energie-Agentur (Dena) sowie eine "Trendstudie 2030+" mit gesamtwirtschaftlichem Schwerpunkt von der Boston Consulting Group BCG.

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