25.07.2012, 11:34 Uhr

Offshore-Projekt von RWE auf Eis – Tennet liefert nicht

Düsseldorf – Nach einem Bericht des Handelsblatt hat der Energieversorger RWE seinen Investitionsbeschluss für den Offshore-Windpark „Innogy Nordsee 1“ verschoben. „Unser Projekt Innogy Nordsee 1 wollten wir eigentlich in der zweiten Jahreshälfte auf den Weg bringen. Die endgültige Entscheidung wird sich aber mindestens bis Anfang 2013 verzögern", sagte Hans Bünting, Chef von RWE Innogy, dem Handelsblatt.

Unklare Haftungsregeln als Begründung

Hauptgrund für den Aufschub seien die unklaren Haftungsregeln im Falle eines verzögerten Netzanschlusses. So fürchtet der Konzern schon bei seinem ersten deutschen Offshore-Projekt „Nordsee Ost" Schäden in dreistelliger Millionenhöhe, weil der zuständige Übertragungsnetzbetreiber Tennet den Windpark nicht rechtzeitig ans Stromnetz anschließen kann. Dadurch verzögert sich die Inbetriebnahme um bis zu 2 Jahre. RWE fordert daher eine schnelle Umsetzung neuer Rahmenbedingungen. Andernfalls sei das gesamte Projekt „Innogy Nordsee 1“ gefährdet. „Solange insbesondere die Haftungsfrage des Netzbetreibers für Verzögerungen und Ausfälle nicht geregelt ist, brauche ich dem Vorstand der RWE AG kein weiteres Projekt vorzuschlagen. Das hätte keine Chance auf Genehmigung“, so Bünting. In den vergangen Monaten wurden immer mehr Verzögerungen bei Offshore-Projekten bekannte, die auf einen verzögerten Netzanschluss durch den Netzbetreiber Tennet zurückzuführen waren.

Ursprünglicher Plan: Baubeginn 2014

Ursprünglich sollte mit dem Bau von „Innogy Nordsee 1“ 40 km nördlich der Insel Juist im Jahr 2014 begonnen werden. Insgesamt sollen 54 Anlagen von Enova mit einer Gesamtkapazität von 390 MW in einer Wassertiefe von 26-35 Metern errichtet werden. RWE hatte erst vor wenigen Monaten die Genehmigung zum Bau des Offshore-Windparks erhalten.

RWE erhält Genehmigung für Offshore-Windpark Innogy Nordsee 1


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