28.01.2013, 14:40 Uhr

Energieeffizienz: Fraunhofer ISI kreiert neues Monitoring-Tool für Politik

Karlsruhe - Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat im Rahmen des EU-Projektes "ODYSSEE-MURE" Analysetools entwickelt, die dazu beitragen, Abweichungen von Energieeinsparzielen frühzeitig zu erkennen. Zudem können mögliche Anpassungsmaßnahmen für die Politik mit diesem Werkzeug vorgeschlagen werden. Hintergrund sind die vom Bund im Zuge der Energiewende beschlossenen Energieeinsparziele sowie neue EU-Richtlinien zur Verbesserung der Energieeffizienz. Das Programm besteht aus zwei Datenbanken (ODYSSEE und MURE) und beschreibt die Entwicklung des Energieverbrauchs sowie die nötigen politischen Maßnahmen, falls die gesetzten Ziele dabei in Gefahr geraten. Das Fraunhofer ISI ist Rahmen des "ODYSSEE-MURE"-Projektes unter Federführung der französischen Energieagentur ADEME für das Monitoring der europäischen Energieeffizienzpolitiken verantwortlich. Das Forschungsprojekt wird im Intelligent Energy Europe (IEE)-Programm der EU und dessen Vorläuferprogramm SAVE seit nunmehr 20 Jahren gefördert. Weitere Projektpartner sind 28 Energieagenturen und Forschungsinstitute in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in Kroatien und Norwegen.

Energieeffizienz-Fortschritte in Deutschland werden kleiner

Die Datenbank lässt auch eine rückwirkende Überprüfung der Entwicklung zu. In Deutschland ist vor allem ab 2000 eine Verlangsamung der jährlichen Fortschritte bei der Energieeffizienz zu beobachten. Auch die aktuelle Entwicklung zeige noch einen großen Spielraum für weitere Einsparpotentiale, so Fraunhofer ISI. Ein Erreichen der gesetzten Ziele rücke bei einer Fortführung der eingeschlagenen Entwicklung in immer weitere Ferne. Eine verbesserte Energieeffizienz ist aber nach Einschätzung der Forscher gerade vor dem Hintergrund steigender Strompreise und des hohen Wettbewerbsdrucks deutscher Firmen von Bedeutung.

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