01.10.2013, 10:55 Uhr

Versorger und Stromtarife: Deutsche bleiben Wechselmuffel

München – Die Mobilität der Stromkunden auf dem Energiemarkt nimmt zu – auch wenn noch Steigerungspotenzial besteht. Laut einer aktuellen Umfrage hat dritte Privatkunde in seinem derzeitigen Haushalt den Anbieter gewechselt, weitere 23 Prozent haben sich für einen anderen Tarif ihres Anbieters entschieden. Somit hat die Mehrheit der Haushalte zumindest einen Wechsel aktiv vollzogen – Umzüge nicht mitgezählt.

„Die jährlichen Gesamtkosten sind zwar am wichtigsten für die Wahl des Anbieters und des Stromtarifs, doch die Entscheidung wird zu einem Anteil von mehr als 40 Prozent durch andere Aspekte, wie die Preisgarantie, Boni, Zusatzleistungen und natürlich den Anbieter selber bestimmt“, sagte Apostolos Apergis, Bereichsleiter Energiemarktforschung bei TNS Infratest. Die Marktforscher hatten zusammen mit der Unternehmensberatung Conenergy 3.055 Entscheider befragt.

„Je mehr Verbraucher sich mit dem Strommarkt auseinandersetzen, desto eher steigt das Kundenabwanderungsrisiko – insbesondere für die Stadtwerke, die bisher verhältnismäßig wenig Kunden verloren haben“, fügte Apergis an.

Wechsel wird gescheut

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Accenture zeigt, dass nur rund die Hälfte der Verbraucher und damit deutlich weniger als im Vorjahr mit ihrem Versorger zufrieden sind. Während die Wechselbereitschaft 2012 noch bei 35 Prozent lag, können sich jetzt nur noch rund ein Fünftel eine Veränderung vorstellen. "Die Insolvenzen mehrerer Billigstromanbieter haben dazu geführt, dass die Verbraucher beim Anbieterwechsel vorsichtiger geworden sind“, sagte Clemens Oertel von Accenture, die die Erhebung mit weltweit 11.154 Teilnehmern aus 21 Ländern durchführte.

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