01.10.2013, 11:32 Uhr

Reserve-Kraftwerksbedarf steigt in den kommenden Jahren

Bonn – Der Bedarf an konventioneller Leistung, die im Winter vorgehalten wird, steigt 2015/2016 deutlich an. Die Bundesnetzagentur rechnet mit 4,8 Gigawatt und damit doppelt so viel wie für den anstehenden Winter. Dieser Schritt wird angesichts des Umbaus der Energie-Infrastruktur notwendig.

"Gründe hierfür sind eine weitere Verschiebung der Erzeugung in den Norden und die Abschaltung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld Ende 2015. Zudem gehen die betrachteten Ausfallszenarien für den Winter 2015/16 aus Gründen der Vorsicht zusätzlich von einer verzögerten Fertigstellung insbesondere der Süd-West-Kuppelleitung aus", erläuterte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, in der Mitteilung vom Montag.

Beschaffung wohl kein Problem

Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die für den kommenden Winter beschaffte oder noch zu beschaffende Netzreserve mit einer Kapazität 2,54 GW auch für den Winter 2015/16 kontrahierbar sein wird. Darüber hinaus würden die bis 2016 von einer Stilllegung bedrohten süddeutschen Kraftwerke in die Netzreserve überführt. Von den ausgewiesenen 4,8 GW an Netzreservebedarf können damit bereits jetzt ca. 3,5 GW als verfügbar angenommen werden.

Nach Einschätzung der Bundesnetzagentur kann der verbleibende Bedarf gedeckt werden. Ein von den Übertragungsnetzbetreibern mit der Bundesnetzagentur initiierter Neubau von Erzeugungsanlagen, wie er nach der Reservekraftwerksverordnung möglich ist, ist für den Winter 2015/16 somit nicht erforderlich.

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