11.11.2013, 09:13 Uhr

PNE Wind: Zukunfts-Investitionen drücken Ergebnis – Aktie verliert zweistellig

Cuxhaven – Der Windpark-Projektierer PNE Wind hat in den ersten neun Monaten 2013 die WKN AG übernommen und so das Fundament für erhebliche künftige Wachstumsmöglichkeiten geschaffen. Aufgrund der WKN-Übernahme sowie der für die Projekte anfallenden Vorlaufkosten verzeichnete PNE Wind jedoch ein negatives Betriebsergebnis.

In den ersten neun Monaten 2013 wurde nach IFRS-Bilanzierung im Konzern bei Umsatzerlösen von 43,6 Mio. Euro (Vorjahr: 80,9 Mio. Euro) ein EBIT in Höhe von -6,0 Mio. Euro (Vorjahr: +24,9 Mio. Euro) erzielt. Das Periodenergebnis beträgt -12,4 Mio. Euro (Vorjahr: +22,0 Mio. Euro). „Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren, die sich mittel- bis langfristig auszahlen sollten, entsprechen die Ergebnisse den Erwartungen des Vorstandes“, kommentiert Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender der PNE Wind AG. Das Eigenkapital betrug rund 98,5 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote – als Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme – von rund 26,1 Prozent entspricht.

Die Aktie von PNE Wind fällt am Montagmorgen nach der Veröffentlichung der Zahlen um knapp 14 Prozent auf 2,46 Euro zurück (Kurs Frankfurt, Stand 08:52 Uhr). Dämpfend auf den Kurs dürften dabei auch die aktuellen Pläne der Großen Koalition sein, nach denen insbesondere beim Windenergie-Ausbau gekürzt werden soll. Sowohl die Vergütungssätze bei der Onshore-Windenergie als auch die Ausbauziele bei der Offshore-Windenergie sollen demnach reduziert werden.

Projektpipeline mit 4.800 MW gut gefüllt

Die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2013 waren für die PNE Wind AG von entscheidenden operativen Weichenstellungen geprägt. In diesem Zeitraum setzte das Unternehmen nicht nur die bisher größte Kapitalmaßnahme der Unternehmensgeschichte (Bond mit 100 Mio. Euro) um, sondern legte mit der Übernahme von rund 83 Prozent an der ebenfalls in der Windpark-Projektierung tätigen WKN AG auch das Fundament für erhebliche künftige Wachstumsmöglichkeiten. Die Husumer WKN AG besitzt eine Projektpipeline mit 1.700 MW in der Entwicklung. Gemeinsam mit den rund 3.100 MW der PNE Wind AG verfügt der Konzern somit über enormes Wachstumspotenzial. Die Unternehmen der PNE Wind-Gruppe bearbeiten derzeit Windparkprojekte in 14 Ländern.

Offshore-Windenergie: Übernahme der Windparkprojekte „Atlantis“ I bis III

Daneben konnte die PNE Wind AG in den ersten neun Monaten 2013 auch ihre Projekt-Pipeline im Offshore-Bereich deutlich ausbauen. Mit der Übernahme der Windparkprojekte „Atlantis“ I bis III hat die PNE Wind AG die Zahl der eigenen Offshore-Projekte verdoppelt. In den drei neuen Offshore-Windparkprojekten können nach derzeitiger Planung insgesamt bis zu 240 Offshore-Windenergieanlagen der 5 MW-Klasse errichtet werden.

Dass die PNE Wind AG mit ihrer in den vergangenen Jahren erlangten Expertise aus der Entwicklung von Offshore-Projekten erhebliche Werte geschaffen hat, belegen die drei „Gode Wind“-Windparks. Aus dem Verkauf dieser Offshore-Projekte an den dänischen Energiekonzern Dong Energy A/S erwartet die PNE Wind AG, abhängig von bestimmten Projektfortschritten, noch Meilenstein-Zahlungen in Höhe von bis zu 70 Mio. Euro. Martin Billhardt: „Wir rechnen weiter fest damit, dass Dong Energy noch in diesem Jahr eine positive Investitionsentscheidung für die „Gode Wind“-Projekte treffen wird. Damit würde uns ein Großteil der noch ausstehenden Milestone-Zahlungen zufließen.“

Aktuelle EBIT-Prognose bekräftigt

Vorstandsvorsitzender Martin Billhardt fasst zusammen: „Anhand der Perspektiven sowie insbesondere der Erwartung weiterer Milestone-Zahlungen aus dem Offshore-Bereich bekräftigen wir unsere aktuelle EBIT-Prognose. So planen wir weiterhin mit einem kumulierten EBIT von 60 bis 72 Mio. Euro für die Jahre 2011 bis 2013 und rechnen aufgrund unserer gut gefüllten Pipeline auch darüber hinaus mit hohen Erträgen aus unserer Projektierungsarbeit. So geben wir den Ausblick für die nächsten zwei Geschäftsjahre 2014 und 2015 mit einem kumulierten EBIT von ebenfalls 60 bis 72 Mio. Euro an. Die Einbeziehung der WKN-Projekte in unsere Prognose ist nach Verabschiedung der Unternehmensplanung 2014 durch unseren Aufsichtsrat geplant.“

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