21.02.2014, 10:18 Uhr

Geothermie-Verbände in Deutschland gehen aufeinander zu

Augsburg – Am Rande der derzeit stattfindenden Geothermie-Messe "Geotherm" in Offenburg trifft sich die Branche und ihre Verbände. Die beiden zentralen Verbände in Deutschland, das Wirtschaftsforum Geothermie e.V. (WFG) und die GtV - Bundesverband Geothermie e.V. (GtV), wollen nun enger zusammenarbeiten.

Bei der Mitgliederversammlung des WFG diskutierten die vertretenen Geothermie-Unternehmen über die künftige Zusammenarbeit mit dem GtV. Der WFG-Vorstand wurde beauftragt, erste Sondierungsgespräche mit dem GtV zu führen.

Knapek als Bindeglied der Verbände

Im Herbst 2013 ist Dr. Erwin Knapek, Vorstandsvorsitzender des WFG, zum neuen Präsidenten des GtV gewählt worden. Diese Personalunion bietet Anlass, über die Zukunft der beiden Verbände zu sprechen. „Eine engere Kooperation ist wünschenswert. Genaueres sollen aber die Gespräche zwischen WFG-Vorstand und GtV-Präsidium ergeben“, äußert sich der WFG-Vorstand.

WFG: Geeinter Verband wäre ein zentraler Ansprechpartner für die Politik

Der WFG-Vorstand ist sich einig: „Wir gehen jetzt Schritt für Schritt vor. Zuerst sollte das bessere gemeinsame Wirken im Vordergrund stehen. Weiterführende Maßnahmen wären aber auch denkbar, beispielsweise ein Zusammenschluss von WFG und GtV. Ein geeinter Verband wäre ein zentraler Ansprechpartner für die Politik. Seit der Personalunion im Vorstand von WFG und GtV sind hier schon Fortschritte zu verzeichnen, aber das kann sicherlich nur der Anfang sein. Die Branche muss sich in Zusammenarbeit mit Politik, Medien und Bürgern ebenso professionell aufstellen, wie bereits etablierte Erneuerbare Energien.“

Tiefengeothermie hat Forschungs-Status verlassen

Die Mitglieder des WFG machten auch deutlich, dass verschiedene Handlungsmöglichkeiten gibt, unter anderem liegt der Fokus auf einer engeren Zusammenarbeit der beiden Verbände. Der Schwerpunkt müsse auf der geothermischen Anwendung liegen. Geothermie zählt laut WFG zu den Branchen mit den höchsten Akademiker-Anteilen. Doch sollte das Hauptaugenmerk auf der wirtschaftlichen Fortentwicklung und dem freien Energiemarkt liegen, gerade vor dem Hintergrund der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). „Hier ist die stärkere Orientierung am Markt gesetzt. Tiefengeothermie hat den Forschungs-Status spätestens mit der Inbetriebnahme der Stromerzeugungs-Anlage in Unterhaching 2009 verlassen. Und oberflächennahe Geothermie beheizt seit Jahren erfolgreich deutsche Wohnungen und Häuser. Es ist also an der Zeit für einen Paradigmenwechsel“, so der WFG-Vorstand.

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