05.05.2014, 16:41 Uhr

Mecklenburg-Vorpommern fördert Deutschlands erste schwimmende Windenergieanlage

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich für die technische Weiterentwicklung der Offshore-Windenergie. An der Ostsee entsteht die bundesweit erste schwimmende Windenergieanlage Deutschlands. Für 2015 sind umfangreiche Testreihen geplant.

Die Dresdner Gicon-Firmengruppe plant mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern die Entwicklung, Erprobung und Produktion des schwimmenden Offshore-Fundamentes Gicon-SOF. Nach Angaben des Ministeriums will das Unternehmen ab Juli 2014 mit dem Bau einer Pilotanlage in Stralsund beginnen, ab Mitte des kommenden Jahres sind mit dem Funktionsmodell umfangreiche technische und ökologische Erprobungen in der deutschen Ostsee vorgesehen.

Pilotvorhaben kostet rund 18 Millionen Euro

Die Testreihen sollen nahe dem Offshore-Windpark Baltic 1 stattfinden. Das schwimmende Offshore-Fundament (SOF) wird unter der Wasseroberfläche mittels Stahlseilen am Meeresboden verspannt. Die Technik ist laut Ministerium für Wassertiefen ab 20 Metern geeignet. „Das Pilotvorhaben bietet bei erfolgreicher Umsetzung Chancen für die regionale maritime Wirtschaft. Unser Interesse liegt darin, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt zu unterstützen und gute Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze in unserem Land zu schaffen. Ein Vorteil der geplanten Entwicklung liegt darin, dass die Gesamtanlage an Land montiert und per Schiff an den entsprechenden Offshore-Standort transportiert werden kann“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe. Sein Haus beziffert die Gesamtinvestitionen auf rund 18 Millionen Euro, davon steuert das Wirtschaftsministerium rund 5,25 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bei.

„Seit fast zwei Jahren verfolgt Gicon auf eigenes Risiko und einem beträchtlichen Anteil an Eigenmitteln das Projektziel, ein Funktionsmuster des Gicon-SOF zu bauen und in der Ostsee zu errichten. Durch die Fördermittelzusage und die damit gesicherte Finanzierung können wir uns nun komplett auf die anstehenden Herausforderungen konzentrieren“, sagt Gicon-Geschäftsführer Professor Jochen Großmann.

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