06.05.2014, 12:21 Uhr

Maria Krautzberger folgt Jochen Flasbarth an der UBA-Spitze

Dessau-Roßlau - Zum ersten Mal hat eine Frau die Leitung des Umweltbundesamtes (UBA) übernommen: Am Montag (05.05.2014) hat Maria Krautzberger das Amt der Präsidentin angetreten. Die Nachfolgerin von Jochen Flasbarth sieht auf ihrer Agenda den Klimaschutz und die Energiewende ganz oben. Zudem soll die Forschung für ein treibhausgasneutrales Deutschland vorangebracht werden.

Krautzberger löst Jochen Flasbarth ab, der Ende 2013 als Staatssekretär ins Bundesumweltministerium berufen worden ist. Die neue UBA-Chefin hat Soziologie und Verwaltungswissenschaften studiert. Spannend wird sein, wie sie öffentlich auftreten wird, da sie in ihren vorherigen Tätigkeiten meistens eher im Hintergrund gearbeitet hat.

Priorität für Klimaschutz in Verbindung mit der Energiewende

Zum Amtsantritt erläuterte Frau Krautzberger kurz ihre Ziele: „Der Verknüpfung von Umweltthemen mit der nachhaltigen Stadtentwicklung gilt auch weiterhin mein besonderes Interesse. Ganz weit vorn auf der Agenda steht jetzt natürlich der Klimaschutz in Verbindung mit der Energiewende. In diesem Zusammenhang geht es darum, den europäischen Emissionshandel zu reformieren. Das Umweltbundesamt hat dazu eine Reihe an guten Vorschlägen gemacht. In diesem Sinne werde ich mich weiter einbringen. Daneben hat der gesundheitliche Umweltschutz in allen Facetten für mich eine herausragende Bedeutung, beispielsweise die globalen Auswirkungen der Chemikalien auf Mensch und Umwelt. Weiter stärken möchte ich das Engagement des Umweltbundesamtes beim Schutz der Meere und unserer natürlichen Ressourcen. Wir müssen dafür sorgen, dass alle wichtigen Umweltthemen zur richtigen Zeit aufgegriffen werden.“ Die Forschung zu einem Treibhausgasneutralem Deutschland soll eine wichtige Rolle spielen, erklärte ein Sprecher des UBA auf Nachfrage von IWR Online.

Hendricks erfreut über Krautzbergers große Erfahrungen in der Umweltpolitik

Zuletzt war Krautzberger in der Berliner Senatsverwaltung als Staatssekretärin tätig. Dort war eines ihrer wichtigsten Wirkungsfelder die ökologische Verkehrsplanung. Ebenso war sie an der Einführung der Berliner Umweltzone beteiligt. Nicht nur in Berlin setzte sie sich für die Umwelt ein, bereits in der Freien Hansestadt Lübeck war sie sechs Jahre lang Umweltsenatorin. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks freut sich über die neue Präsidentin: „Ich bin froh, dass wir Maria Krautzberger mit ihren großen Erfahrungen in der Umweltpolitik gewinnen konnten. Gute wissenschaftliche Politikberatung braucht das Wissen, um die fachlichen Anforderungen des Umweltschutzes sowie die Fähigkeit, Politik ziel- und zeitgerecht zu informieren. Diese Voraussetzungen bringt die neue Präsidentin für ihre Aufgaben im UBA mit.“

Das Umweltbundesamt: „Für Mensch und Umwelt″

Das UBA ist Deutschlands zentrale Umweltbehörde und hat sein Hauptsitz in Dessau. Es berät die Bundesregierung mit ihrem Wissen, erhebt Daten über den Zustand der Umwelt, erforscht Zusammenhänge und erstellt Prognosen. Aber nicht nur für die Bundesregierung ist das UBA zuständig, es informiert die Öffentlichkeit auch über Umweltfragen. Umweltgesetze werden vom UBA in der Praxis umgesetzt. Die Aufgaben des Amtes sind gesetzlich festgelegt. Rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 13 Standorten hat das 1974 gegründete Amt. Barbara Hendricks über das Umweltbundesamt: „Das Umweltbundesamt ist mit seinem umfangreichen Fachwissen in der ganzen Breite des Umweltschutzes ein unerlässlicher Ratgeber für die Politik.“

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