20.06.2014, 17:54 Uhr

Bundesländer treiben Energiewende voran

Berlin – Die erneuerbaren Energien haben sich in den letzten Jahren von einer Nischenexistenz zu einer tragenden Säulen der deutschen Stromversorgung entwickelt. Welche Bundesländer bei der regenerativen Versorgung die Nase vorne haben, zeigt eine neue Studie der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Danach hatte Mecklenburg-Vorpommern bereits 2012 mehr als die Hälfte der gesamten Landesstromerzeugung aus Wind, Sonne, Biomasse und Co. gewonnen.

Die Bundesländer treiben die Energiewende laut AEE voran und profitieren davon. Die ehrgeizigen Ausbauziele und guten Rahmenbedingungen der Landesregierungen haben in letzten Jahren zum dynamischen Wachstum der regenerativen Stromerzeugung beigetragen.

Mecklenburg-Vorpommern als Vorreiter der Energiewende

In fast allen Ländern wuchs der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch und der gesamten Stromerzeugung deutlich. Spitzenreiter im Jahr 2012 war vor allem das dünnste besiedelte Bundesland mit rund 70 Einwohnern pro Quadratkilometer. Mit gut 51 Prozent konnte Mecklenburg-Vorpommern mehr als die Hälfte der gesamten Landesstromerzeugung aus Wind, Sonne, Biomasse und Co. decken. Dicht gefolgt von Thüringen mit einem Anteil von 47 Prozent der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung.

Anders sieht die Rangliste bei dem Anteil der gesamten EEG-Stromerzeugung 2012 in Deutschland aus. An der Spitze liegt Niedersachen mit dem größten Anteil (18,4 Prozent) gefolgt von Bayern mit 16,4 Prozent. Schlusslichter sind wie erwartet die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.

Erfolg auf ganzer Linie: Ausbau der erneuerbaren Energien

„Die Zahlen aus den Ländern zeigen den bislang erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien im Strombereich“, kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Diese Leistungen sollten Ansporn für ambitionierte Ziele und den weiteren Abbau von Hindernissen auf dem Weg zur Energiewende sein. Denn die teilweise durchaus unterschiedliche Entwicklung zeigt, dass die Länder durch eigene Energiestrategien und Regelungen den Ausbau Erneuerbarer Energien entscheidend beschleunigen oder bremsen können.“

Bayern hat die meisten Unternehmen der EE-Branche

Der Ausbau der erneuerbaren Energien lohnt sich für die Bundesländer gleich doppelt: Zum einen bezwecken sie eine saubere und nachhaltige Energieversorgung, zum anderen bewirken sie auch einen ökonomischen Vorteil. Denn die Anzahl der in der Branche tätigen Unternehmen hat sich in letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Vor allem in den aktiven Bundesländern zeigen sich die Erfolge. In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben sich die EE-Unternehmen mit einem Anteil von 2 Prozent an der gesamten Landeswirtschaftsstruktur besonders gut integriert. Die meisten Unternehmen der Branche haben sich jedoch in Bayern mit einem absoluten Wert von 7.694 angesiedelt.

Philipp Vohrer stellt fest: „Der Ausbau Erneuerbarer Energien bringt Investitionen – und je ambitionierter ein Land voranschreitet, desto höher sind die Chancen, dass sich auch Unternehmen dieser Zukunftsbranche im Land ansiedeln. Aktives Vorangehen bei der Energiewende heißt damit auch effektive Wirtschaftsförderung für das Land.“

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