KfW-Bank platziert Green Bond in Milliardenhöhe am Kapitalmarkt

Frankfurt – Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat erstmalig einen sogenannten "Green Bond" emittiert. Mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro war es die bislang größte Neuemission in diesem Segment.

Bei einem Green Bond handelt es sich um ein festverzinsliches Wertpapier, dessen Emissionserlös zur Finanzierung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten verwendet wird. Der Bond mit dem Titel KfW EUR Green Bond I/2014 (ISIN: XS1087815483; WKN: A1X3E7) war deutlich überzeichnet.

2,65 Mrd. Euro schweres Orderbuch

Der nun von der KfW begebene Bond hat ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro und zahlt bei einer Laufzeit von 5 Jahren einen Kupon von 0,375 Prozent. Überraschend war das große Interesse an der Emission, was sich in dem Ansteigen des Orderbuchs auf mehr als 2,65 Mrd. Euro zeigte. Ursprünglich geplant war ein maximales Ordervolumen von einer Mrd. Euro. Auch die hohe Streuung des Orderbuches ist beeindruckend. So beteiligten sich laut KfW 90 Investoren mit einer durchschnittlichen Ordergröße von unter 30 Mio. Euro an der Emission. Begleitet wurde die Emission von der Crédit Agricole, der Deutschen Bank und der SEB, die als Konsortialbanken fungierten.

Emissionserlöse fördern erneuerbare Energien

Die Emissionserlöse des Bonds werden an das Kreditprogramm ‚Erneuerbare Energien – Standard‘ gekoppelt. Das Kapital der Investoren wird in diesem Programm zur Finanzierung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung, insbesondere durch Windkraftanlagen an Land und durch Photovoltaikanlagen, genutzt. Durch ein die Bondlaufzeit begleitendes Monitoring der Mittelverwendung, das quartalsweise von der KfW veröffentlich wird, soll die Transparenz für Investoren gewährleistet werden.

Bräunig: Voll ins Schwarze getroffen

Die Ergebnisse der im Vorfeld stattgefundenen Investorengespräche fasst Dr. Günther Bräunig, Kapitalmarktvorstand der KfW, wie folgt zusammen: "Diese Emission zeigt deutlich, dass wir mit unserem nachhaltigen Investment-Angebot voll ins Schwarze getroffen haben – unser erster Green Bond ist ein Riesenerfolg. Besonders überzeugen konnten wir die Investoren mit dem hohen Grad an Transparenz und den neuen Qualitätsstandards unseres Green-Bond-Konzepts."

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zertifiziert außerdem die positiven und nachhaltigen Umwelteffekte des Programms. Zusätzliche Prüfung und Bewertung des Green-Bond-Konzeptes der KfW erfolgt durch die norwegische Forschungseinrichtung Cicero (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo).

Markt für Green Bonds verdoppelt sich

Auch Jens Wilhelm, Kapitalmarktvorstand bei Union Investment, ist begeistert: "Erträge erwirtschaften und dabei gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, diese Maxime hat bei Union Investment Tradition. Wichtig ist für uns, dass ein ‚grünes Investment’ überprüfbar nachhaltig ist. Wir freuen uns, dass die KfW mit ihrem Green Bond die Anlagemöglichkeiten genau an dieser Stelle innovativ erweitert."

Laut KfW hat sich der Markt für Green Bonds in 2014 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Die Bankengruppe plant auch schon weiteres Engagement in diesem Segment. "Wir möchten den strategischen Dialog über ‚Verantwortung am Kapitalmarkt’ mit Investoren intensivieren. Aufgrund der positiven Resonanz der Investoren ist ein ‚Green Bond – Made by KfW‚ in US-Dollar in der zweiten Jahreshälfte denkbar", erklärt Bräunig.

Weiter Informationen und Meldungen zum Thema:

© IWR, 2014