17.10.2014, 15:21 Uhr

EEG-Ausschreibungen: Welche Bundesländer zukünftig wie profitieren

Münster - In Berlin wird mit Hochdruck an der Ausgestaltung der neuen Ausschreibungsmodelle für EEG-Anlagen gearbeitet. Der Umstieg auf eine zentral staatliche Steuerung des Ausbaus regenerativer Energien hat nicht nur Folgen für die Akteure, sondern auch für die Bundesländer. Manch ein Landes-Ausbauziel wird wohl auf der Strecke bleiben.

Ab 2017 will die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland zentral über staatlich gesteuerte Ausschreibungen regeln. Derzeit werden vom Bundeswirtschaftsministerium die Ausschreibungsdetails für PV-Freiflächenanlagen im Rahmen von Pilotausschreibungen entwickelt. Schon jetzt zeichnet sich aber ab, welche Bundesländer von den neuen Ausschreibungs-Regelungen profitieren können und welche nicht. Wenn sie denn so eingeführt werden.

Ein einziges Zuschlagskriterium - strike price entscheidend

Bisher sind zwar nur einige Grundzüge der künftigen Ausschreibungen bekannt, aber diese sind richtungsweisend. Ausgezahlt werden soll eine Marktprämie, die sich aus einem sogenannten "anzulegenden Wert" abzüglich des durchschnittlichen Börsenpreises für den gelieferten Strom zusammensetzt. Die Ausschreibungsteilnehmer bieten auf den "anzulegenden Wert" als einziges Zuschlagskriterium, der günstigste Anbieter bekommt den Zuschlag.

Windenergie im Norden - Photovoltaik im Süden

Gibt es wie geplant nur ein einziges Zuschlagskriterium, dann sind nach Einschätzung des IWR-Instituts die windklimatologischen Voraussetzungen für zukünftige Windenergie-Projekte vor allem in Norddeutschland und einigen Höhenlagen Deutschlands am besten. Von den Flächen-Bundesländern würden Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie der Norden von Brandenburg und Sachsen-Anhalt von den geplanten Ausschreibungsmodellen relativ und im Vergleich zu den anderen Bundesländern besonders profitieren.

Der Süden und Teile Ostdeutschlands profitieren von der im Vergleich zu anderen Bundesländern höheren Solareinstrahlung. Vor allem die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg weisen überdurchschnittlich hohe Globalstrahlungswerte auf, gefolgt von Sachsen, dem südlichen Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Sandwich-Bundesländer profitieren unterdurchschnittlich

Ein unterdurchschnittlicher Ausbau der erneuerbaren Energien wird in den dazwischen liegenden Bundesländern erwartet. Diese profitieren nach dem weitgehenden bundesweiten Ausbaustopp der Bioenergie weder überdurchschnittlich von der Windenergie noch besonders von der Photovoltaik. Zu diesen Bundesländern zählen Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen.

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