25.02.2015, 12:15 Uhr

Windenergie in Bayern: Ostwind zieht Konsequenz aus 10H-Abstandsregelung

Regensburg - Der Regensburger Windenergie-Projektierer Ostwind zieht die Konsequenz aus "Bayerns Abkehr von einer erneuerbaren Energiewende "mit Wind"". Neue Jobs bei dem Pionier-Unternehmen werden in Zukunft vor allem im Norden Deutschlands entstehen.

"Seit der Diskussion um die 10H-Regelung ist die Planung neuer Windkraftstandorte landesweit zum Erliegen gekommen", erläuterten die Ostwind-Gründer Gisela Wendling-Lenz und Ulrich Lenz die von Vorstand und Geschäftsführung angekündigten Maßnahmen. Diese sehen einen zügigen Ausbau der personellen Kapazitäten im Norden Deutschlands vor.

Fehlende Kontinuität und Verlässlichkeit in Bayern

"Ein mittelständisches Familienunternehmen wie unseres braucht Kontinuität und verlässliche Rahmenbedingungen in der Energiepolitik. An beidem fehlt es derzeit leider in Bayern", begründete das Unternehmerehepaar die Pläne. In den nächsten Monaten sollen deshalb neben dem schon bestehenden Ostwind-Büro in Nordrhein-Westfalen weitere Niederlassungen in Berlin und Hessen gegründet werden. "Und die Zeit drängt, denn angesichts des auf Bundesebene geplanten Ausschreibungsverfahrens wollen wir gut aufgestellt ins Rennen um zukünftige Windprojekte gehen."

Ostwind hat für Windenergie-Nutzung in Bayerischen Staatsforsten gesorgt

Von den 491 von Ostwind bislang realisierten Windenergieanlagen mit insgesamt 772 Megawatt (MW) Leistung stehen inzwischen 37 Anlagen mit knapp 100 MW Leistung in Bayern. Rund die Hälfte davon wurde auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten gebaut. In diesem und im nächsten Jahr werden in Bayern vorerst nur jene Projekte, die nicht unter das seit November 2014 gültige 10H-Gesetz fallen, von dem Planungsbüro weiterverfolgt. Darüber hinaus stehen die nächsten Windparkstandorte dann in Brandenburg zur Realisierung an.

Bedauern: Windkraft könnte im flächenstärkstem Bundesland zentrale Rolle spielen

"Wir bedauern die Entwicklung sehr", heißt es in der Ostwind-Stellungnahme abschließend, "denn wir sind noch immer überzeugt, dass die Windkraft in Deutschlands flächenstärkstem Bundesland eine zentrale Rolle bei der Stromversorgung übernehmen könnte." Andere Bundesländer hätten die Zeichen der Zeit dagegen erkannt und der Windenergie jenen substantiellen Raum eingeräumt, den es für eine regenerative Energiewende brauche. Länder wie Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen würden nun umso mehr von der Wertschöpfung aus Windkraft profitieren.

Quelle: IWR Online
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