28.03.2022, 17:43 Uhr

1.400 Tonnen schweres Umspannwerk für RWE-Offshore-Windpark Kaskasi errichtet


© RWE

Essen - Für die Energiewende spielen die Nutzung und der Ausbau der Offshore Windenergie eine zentrale Rolle. Im Offshore-Windparkprojekt Kaskasi hat der Energiekonzern RWE jetzt ein wichtiges Etappenziel geschafft.

RWE ist weltweit einer der führenden Akteure bei Erneuerbaren Energien und nach eigenen Angaben die Nummer 2 auf dem Gebiet Offshore-Windenergie. Im Rahmen der Investitions- und Wachstumsstrategie „Growing Green“ hat RWE im letzten Jahr angekündigt, das Ausbautempo bei grünen Erzeugungskapazitäten kräftig anzuziehen. Dazu plant RWE bis 2030 Investitionen von 50 Milliarden Euro brutto und einen Ausbau der Erzeugungskapazität auf 50 Gigawatt (50.000 MW). In Deutschland laufen derzeit die Bauarbeiten für den Offshore-Windpark Kaskasi. Zusammen mit Northland Power entwickelt RWE zudem ein 1.300 Megawatt-Offshore-Cluster in der deutschen Nordsee.

Umspannwerk erfolgreich installiert, Errichtung der Turbinenfundamente angelaufen

Mit Kaskasi errichtet RWE derzeit ihren 6. Windpark vor der deutschen Küste. Das Projekt mit einer Gesamtleistung von 342 Megawatt (MW) entsteht rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland. Mit der erfolgreichen Installation des 1.400 Tonnen schweren Umspannwerks auf seinem Fundament hat RWE jetzt einen wichtigen Projekt-Meilenstein erreicht. Damit ist die gewichtsmäßig schwerste Komponente des Windparks installiert.

Neben den Installationsarbeiten für das Umspannwerk wurde am Kaskasi-Standort mit der Errichtung der insgesamt 38 Monopile-Fundamente für die Windkraftanlagen sowie der dazugehörigen Verbindungsstücke (Transition Pieces) begonnen. Die bis zu 64 Meter langen Fundamente wiegen bis zu 740 Tonnen. Derzeit sind nach RWE Angaben vier Schiffe im Einsatz, um die Fundamente zu installieren. Die Koordination der Arbeiten und Abläufe auf der Offshore-Großbaustelle erfolgt rund um die Uhr über den RWE-Kontrollraum auf Helgoland. Unterstützt wird das RWE-eigene Team durch nautisches Personal von Ems Maritime Offshore.

Um die Fundamente im Meeresboden in Wassertiefen von 18 bis 25 Metern zu installieren, greift RWE auf zwei verschiedene Installationsmethoden zurück: Neben der herkömmlichen Schlagrammtechnik wird ein Vibrationsrammverfahren eingesetzt. Das sogenannte Vibro Pile Driving hat das Potenzial, den Unterwasserschall deutlich zu reduzieren, was vor allem der Meeresumwelt zu Gute kommt. Die Pilotanwendung bei Kaskasi wird durch das Forschungsprojekt „VISSKA“ begleitet, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.

Deutschlandpremiere: Erstmals recycelbare Rotorblätter im Einsatz

Neben den Innovationen bei den Fundamenten zeichnen sich auch die Offshore-Turbinen von Siemens Gamesa durch ein Novum aus. Erstmals in Deutschland werden einige der Kaskasi-Turbinen mit recycelbaren Rotorblättern ausgestattet. Die Rotorblätter können dank eines neuartigen Harzes am Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen recycelt werden.

Ab Sommer soll mit der Errichtung der Windkraftanlagen begonnen werden. Ende 2022 sollen die insgesamt 38 Windkraftanlagen betriebsbereit sein. Dann wird Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen können.

Rückenwind für RWE und die Energiewende in Deutschland

Im Rahmen seiner Investitions- und Wachstumsstrategie „Growing Green“ will RWE bis 2030 seine Kapazität im Bereich Offshore-Wind von derzeit 2,4 Gigawatt (GW) auf 8 GW verdreifachen. Dabei zieht RWE auch in Deutschland das Tempo an. Bis zu 15 Milliarden Euro brutto sollen bis 2030 im Heimatmarkt in grüne Energietechnologie investiert werden. Im Bereich Offshore-Windkraft treibt RWE mit dem kanadischen Partner Northland Power die Entwicklung eines großen Offshore-Windclusters in der deutschen Nordsee voran. Insgesamt drei Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von über 1.300 MW (1,3 GW) wollen die beiden Unternehmen nördlich der Insel Juist errichten und vorrausichtlich 2026 beziehungsweise 2028 in Betrieb nehmen. In direkter Nähe entwickelt RWE einen weiteren Windpark mit einer Leistung von 225 MW.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2022