EU-Vergleich: Finnland, Österreich und Rumänien genehmigen Windparks am schnellsten
Warschau, Polen - Im Durchschnitt dauert es 42 Monate, um die Genehmigung für einen Windpark in der EU zu erhalten. Neben Finnland, Österreich und Rumänien gehören Italien und Belgien dabei zu den schnellsten und Spanien sowie Portugal zu den langsamsten Ländern. Dies sind zentrale Ergebnisse des EU-Projektes „Wind Barriers“, das von der European Wind Energy Association (EWEA) koordiniert und mit EU-Mitteln finanziert wurde. Nach den Studienergebnissen schwankt die für die Antragstellung von Onshore-Windparks benötigte Zeit in der EU zwischen weniger als 10 bis deutlich über 50 Monaten. Die Spitzenposition nimmt Finnland ein, wo es nur wenig mehr als acht Monate dauert, um die Baugenehmigung für einen Windpark zu erhalten. Es folgen Österreich (10 Monate), Rumänien (15 Monate) und Italien (18 Monate). Mit im Durchschnitt mehr als 58 Monaten Genehmigungszeit rangiert Portugal am Ende der Rangliste.
Die Gründe für diese Unterschiede sind nach Angaben der EWEA zwar verschieden, aber die große Zahl von involvierten Behörden und der Mangel an klaren Verwaltungsrichtlinien für Entwickler gehörten dazu. Dabei hat Dänemark mit fünf Behörden die niedrigste Zahl der zu kontaktierenden Behörden; in Griechenland müssen mit 41 die meisten Behörden kontaktiert werden. Angesichts der ambitionierten Ziele von Europa, bis 2020 einen Anteil von 20 Prozent erneuerbarer Energien zu erreichen, empfiehlt die EWEA den Mitgliedsstaaten eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehöre die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für den Kontakt zu verschiedenen Behörden sowie die Optimierung der Raumplanungsrichtlinien.
Nach Angaben der EWEA sind bei Offshore-Parks die Erfahrungen im Vergleich zur Onshore-Windenergie dagegen bislang positiver. Die durchschnittliche Zeit für die Genehmigung liege mit 18 Monaten deutlich niedriger als auf dem Festland. Zurückzuführen sei dies auf einen effizienten Entscheidungsfindungsprozess, den eine Reihe von Ländern mit Offshore-Windparks entwickelt hätten. Schwierigkeiten für die Entwickler von Offshore-Windparks würden dadurch reduziert, so die EWEA weiter.
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