23.07.2013, 11:50 Uhr

Klimawandel: Rekord-Hitze im Juni gemessen

Asheville, USA/Genf - Der vergangene Juni wird als einer der bislang heißesten in die Geschichte eingehen. Im aktuellen Bericht zum Klimazustand im vergangenen Monat gab die amerikanische Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA bekannt, dass die globalen durchschnittlichen Juni-Oberflächentemperaturen 0,64 Grad Celsius über dem gemessenen Durchschnitt von 15,5 Grad im 20. Jahrhundert lagen. Daraus ergibt sich zusammen mit dem Juniwert aus dem Jahr 2006 der fünftwärmste Juni seit Beginn der meteorologischen Datenerfassung. Außerdem schreibt die NOAA, dass die globalen durchschnittlichen Oberflächentemperaturen im ersten Halbjahr (Januar bis Juni 2013) 0,59 Grad über der Durchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert (13,5 Grad) lagen. Demnach stellt der Zeitraum von Januar bis Juni des laufenden Jahres zusammen mit demselben Zeitraum im Jahr 2003 das siebtwärmste registrierte Halbjahr dar.

Rekordhitze in beiden Hemisphären

Die Rekordhitze hat sich gleichermaßen auf die beiden Hemisphären verteilt, auch wenn es regionale Temperaturunterschiede gab. In manchen nord- und osteuropäischen Ländern, im Westen Russlands, in Teilen von Sibirien und in Nordzentralaustralien sind überdurchschnittlich hohe Temperaturen gemessen worden, während im Westen und Süden Europas sowie im Zentralasien und Indien unterdurchschnittliche Temperaturbedingungen erfasst wurden.

Unterschiedliche Niederschlagsverhältnisse

Mit Blick auf die Niederschlagsverhältnisse weltweit ergab sich im Juni ein unterschiedliches Bild. Im Osten der USA sowie in Indien sind überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmengen registriert worden. In Neuseeland wurden im Juli Niederschlagsmengen zwei bis viermal über dem durchschnittlichen Niveau erfasst, während in Nordost-Österreich die eineinhalbfache Regenmenge gemessen wurde. Demgegenüber wurde eine rekordverdächtige Trockenheit in einigen Teilen Afrikas wie in Algerien, Niger, der Elfenbeinküste und Ghana sowie im Südwesten der USA, im Osten Australiens und im Nordwest Russlands registriert.

Weltweites Klima: Wärmstes Jahrzehnt seit 1850

Die Meldung der Rekordhitze des vergangenen Monats folgt einem vor Kurzem veröffentlichen Bericht „The Global Climate 2001-2010, A Decade of Climate Extremes“ von der World Meteorological Organisation, in dem das vergangene Jahrzehnt als das wärmste seit dem Beginn der meteorologischen Messungen im Jahr 1850 dargestellt wird. In der letzten Dekade wurden nach Angaben der Autoren mehr Temperaturrekorde übertroffen als in jedem vorherigen Jahrzehnt bis dato. Zudem wurden die höchsten Temperaturen in beiden Hemisphären sowie auf Land- und Meeresoberflächen gemessen. Zwischen 2001 und 2010 kann nach Angaben der Sonderorganisation der Vereinigten Nationen der Erwärmungstrend keinem ausgeprägten El Niño-Wetterphänomen, das in der Regel die Temperaturen noch oben steigen lässt, zugerechnet werden.

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