17.07.2015, 15:27 Uhr

Medien: Bundesregierung will Ausbauziele für Offshore-Windkraft anheben

Berlin/Münster – Die Bundesregierung hat bislang bei der Offshore-Windenergie ein Ziel von 15.000 Megawatt (MW) bis zum Jahr 2030 sowie ein Zwischenziel von 6.500 (MW) bis 2020 postuliert. Das ist auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD so festgeschrieben. Doch nun will die Regierung offenbar mehr.

Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche (Wiwo) will die Regierung bis zum Jahr 2020 in Nord- und Ostsee nicht 6.500 MW Windenergie-Leistung stehen haben, sondern 7.700 MW. Ende 2014 waren etwa 1.000 MW am Netz, doch in 2015 sind bereits wieder einige Offshore-Windparks hinzugekommen.

7.700 MW bis 2020 macht Sinn

Wiwo berichtet über die um 1.200 MW angehobenen Offshore-Ausbauziele unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach mache ein Ausbau der Offshore-Windenergie auf 7.700 MW bis zum Jahr 2020 "Sinn". Hintergrund dieser Pläne ist laut Wiwo, dass die bereits ans Netz angeschlossenen See-Windparks sehr gut laufen und mehr Strom erzeugen als erwartet. Dies ist beispielsweise bei den Windparks alpha ventus in der Nordsee und Baltic 1 in der Ostsee der Fall.

Nach den Zahlen der Deutschen Windguard waren Ende 2014 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 1.050 MW ans deutsche Stromnetz angeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits weitere Anlagen mit 250 MW Leistung auf dem Meer installiert, aber noch nicht ans Netz angeschlossen.

1.000 MW Offshore-Windleistung am Netz – 2015 kommen 2.000 MW hinzu

Im Jahr 2015 sind weitere deutsche Offshore-Windparks zumindest teilweise ans Netz gegangen. So liefern bereits mehr als die Hälfte der Anlagen des Trianel Offshore-Windparks Borkum (insgesamt 200 MW) Strom, auch der Nordsee-Windpark Borkum Riffgrund 1 (insgesamt 312 MW) hat mit der Strom-Einspeisung der ersten Anlagen begonnen. Hinzu kommen u.a. der Nordsee-Windpark Amrumbank West von E.ON (288 MW) sowie der Ostsee-Windpark EnBW Offshore Windpark Baltic 2 (288 MW), die ebenfalls mit der Strom-Einspeisung begonnen haben. Insgesamt rechnen Experten in ganz 2015 mit dem Netzanschluss von insgesamt rund 2.000 MW Offshore-Windleistung.

Quelle: IWR Online

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