24.02.2014, 15:29 Uhr

Nach über einem Jahr: Solarworld zieht Schlussstrich unter Finanz-Restrukturierung

Bonn - Die Durchführung der Sachkapitalerhöhung der Solarworld AG ist in das Handelsregister eingetragen worden. Für Solarworld bedeutet dieser Eintrag das Ende der im Januar 2013 begonnenen finanziellen Restrukturierung.

Die Aktie von Solarworld (WKN: A1YCMM) klettert im Handel am Montag bislang um mehr als 13 Prozent auf 40,75 Euro (Stand: 15:23 Uhr). Dieses Wertpapier ist erst seit Mitte Januar 2014 an der Börse notiert. Doch umgerechnet hat der Kurs der Solarworld-Aktie seit Jahresbeginn um mehr als 40 Prozent nachgegeben. Der umgerechnete Höchstkurs der Solarworld-Aktie wurde im Jahr 2006 bei über 40.000 Euro markiert.

Finanzverbindlichkeiten um 57 Prozent reduziert

Wie Solarworld mitteilt, sind nun die Finanzverbindlichkeiten des Unternehmens von rund einer Mrd. Euro um 570 Mio. Euro auf 427 Mio. Euro reduziert worden. Durch die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, die im August von der außerordentlichen Hauptversammlung der beschlossen wurde, hat sich auch das Grundkapital der Solarworld AG von 744.800 Euro auf 14,9 Mio. Euro erhöht. Es wurden dazu 14.151.200 neue auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) ausgegeben.

Neue Aktien werden herausgegeben

Die neuen Stückaktien (WKN: A1YDED) verfügen über volle Gewinnanteilsberechtigung ab dem 1. Januar 2014. Die Notierung der neuen Aktien an der Börse wird voraussichtlich am 5. März 2014 aufgenommen. Für einen Übergangszeitraum werden zudem 744.800 nennwertlose Alt-Aktien (WKN A1YCMM) gehandelt. Nach der Durchführung der nächsten ordentlichen Hauptversammlung der Solarworld AG, welche voraussichtlich am 30. Mai 2014 stattfinden wird, werden die jungen Aktien gemeinsam mit den alten Aktien unter der WKN A1YCMM notieren.

Finanz-Restrukturierung zu Lasten der Alt-Aktionäre

Solarworld AG hatte sich im April 2013 mit den wesentlichen Schuldscheingläubigern über die Eckpunkte zur Restrukturierung der Finanzverbindlichkeiten geeinigt. Danach war ein sogenannter Kapitalschnitt vorgesehen. Dies beinhaltete eine Kapitalherabsetzung um ca. 95 Prozent verbunden mit einer anschließenden Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage. Als Entschädigung für den Verzicht auf etwa 60 Prozent der Schulden bekamen die Schuldscheingläubiger Aktien des Unternehmens. Den Alt-Aktionären werden dabei ihre Anteile weitestgehend entschädigungslos entwertet.

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