RENIXX leichter, DAX fester: Motech, Goldwind, Suzlon, Meyer Burger und First Solar größte RENIXX-Verlierer
Münster – Während der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World im Handel am Freitagvormittag leicht um 0,2 Prozent auf 389,28 Punkte nachgibt, stellen sich für den DAX (+0,5 Prozent, 9.342 Punkte) Gewinne ein. Allen schlechten Nachrichten und Gefahrenherden wie dem möglichen Ende der Niedrigzinspolitik, der Krim-Krise oder dem sogenannten Hexensabbat zum Trotz kann der DAX genau wie der Euro Stoxx 50 (+0,3 Prozent, 3.100 Punkte) zulegen.
An vier Freitagen im Börsenjahr sprechen die Anleger vom Hexensabbat. Dann werden bestimmte Derivate fällig und die Investoren versuchen durch Kauf oder Verkauf der Basiswerte ihre Positionen noch zu verbessern. Unkalkulierbare Kursreaktionen können dabei herausspringen. Am Devisenmarkt bleibt der Euro am Freitag bislang stabil bei etwa 1,379 US-Dollar. Gold verteuert sich um 0,6 Prozent, auf 1.339 US-Dollar je Feinunze.
Shunfeng PV vor Sunpower an der RENIXX-Spitze
Im RENIXX heißen die größten Gewinner am Freitag Shunfeng Photovoltaics aus China (+13,7 Prozent, 0,894 Euro) und Sunpower aus den USA (+5,3 Prozent, 24,65 Euro). Weder für den chinesischen integrierten Solar-Hersteller noch für den US-Modul-Hersteller liegen aktuelle Nachrichten vor. Am Indexende rangieren heute die Titel von Motech (-10,9 Prozent, 1,23 Euro), die ihre Vortagesgewinne damit wieder abgeben sowie die asiatischen Windenergieanlagen-Produzenten Goldwind (-7,4 Prozent, 0,772 Euro) und Suzlon (-6,8 Prozent, 0,480 Euro). Mit Meyer Burger (-2,5 Prozent, 11,55 Euro) und First Solar (-1,8 Prozent, 51,00 Euro) folgen zwei Solarfirmen, die in dieser Woche höchst unterschiedliche Zahlen vorgelegt haben. Während Meyer Burger die Aktionäre mit einem Umsatzeinbruch und hohen Verlusten enttäuscht hatte, waren die First Solar-Anteilseigner von der Guidance bis zum Jahr 2016 begeistert.
Im DAX können sich die Aktionäre der Commerzbank (+3,3 Prozent, 13,44 Euro) und von Heidelbergcement (+2,1 Prozent, 60,94 Euro) am Freitag über die größten Kursgewinne freuen. Analysten sorgten bei beiden Titeln für Auftrieb. Die Fachleute von Morgan Stanley setzten die Commerzbank-Aktie auf "Overweight". Heidelbergcement wurde von den Analysten aus dem Hause Bernstein zum Kauf empfohlen.
Heizölpreis landet bei 80 Cent je Liter
Die Preise für Rohöl stabilisieren sich nach dem Rückgang der letzten beiden Tage. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI notiert nach einem Anstieg um 0,5 Prozent bei rund 99,10 US-Dollar. Auch die Nordseesorte Brent legt auf etwa 106,10 US-Dollar je Barrel (+0,7 Prozent) zu. Der Preis für Heizöl setzt seinen leichten Wachstumstrend fort und landet bei exakt 80 Cent je Liter (inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). Autofahrer an deutschen Zapfsäulen können sich heute über kleine Preissenkungen freuen. Der Preis für einen Liter Diesel gab am Donnerstag um 0,2 Prozent auf 1,344 Euro je Liter nach. Fahrer, welche Superbenzin (E10) bevorzugen, mussten hingegen wie gewohnt etwas tiefer in die Tasche greifen, da der Preis für einen Liter Superbenzin weiterhin bei 1,474 Euro je Liter notierte.
Überraschender Weise ist heute zum Ende des Wochenende nur der Preis für französischen Strom zurückgegangen. Nach einem Rückgang um knappe 13 Prozent notiert dieser nun bei 2,88 Cent die Kilowattstunde (kWh). Sein deutsches Pendant nimmt um 6,9 Prozent zu notiert derzeit bei 2,96 Cent pro kWh. Das ist im Day-ahead-Handel der Strombörse bei den Preisen für einen Samstag bemerkenswert, da in der Regel die Preise für das Wochenende aufgrund der geringeren Nachfrage fallen. Somit ist deutscher Strom erstmals in diesem Monat teuer als sein französischer Gegenspieler. Die Preise zur Emission einer Tonne CO2 steigen um ca. zwei Prozent auf nunmehr 6,10 Euro.
Strahlende Sonne und kräftiger Wind
Der weiter wolkenfreie Himmel lässt auch heute die Solaranlagen kräftig produzieren. Gegen Mittag sind Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 16.000 Megawatt (MW) am Netz. Auch die Windenergieanlagen können eine solide Leistung vorweisen und liefern gegen Mittag rund 15.000 MW. Insgesamt tragen Wind- und Solaranlagen am Mittag somit mit einer Leistung von rund 31.000 MW zu einem sehr großen Teil an der Stromerzeugung in Deutschland bei. Die konventionellen Kraftwerke steuern insgesamt etwa 37.000 MW zur Stromversorgung am Mittag bei (Betrachtung beschränkt sich auf Wind-, Solarenergie sowie konventionelle Kraftwerke > 100 MW).
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