12.04.2016, 13:08 Uhr

RENIXX tritt auf der Stelle: China Singyes klettern zweistellig – SMA Solar mit dreifachem Analystenlob

Münster – Der globale Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX World bewegt sich am Dienstagmittag knapp unter dem Vortagesniveau (-0,06 Prozent, 425,30 Punkte). Trotz eines weiter anziehenden Ölpreises tritt der Branchen-Leitindex am Dienstag auf der Stelle.

Der DAX kann hingegen Gewinne verbuchen (+0,4 Prozent, 9.772 Punkte). Der Beginn der Quartalssaison in den USA mit der Vorlage der Zahlen des Aluminium-Konzerns Alcoa verlief allerdings nicht gerade verheißungsvoll. Im ersten Quartal sind Umsätze und Gewinne bei Alcoa deutlich gesunken. Berichten zufolge wird für die Unternehmen im S&P 500 insgesamt im Schnitt ein Rückgang der Q1-Gewinne um mehr als acht Prozent erwartet. Der Euro verteuert sich leicht um 0,1 Prozent auf 1,142 US-Dollar. Der Goldpreis stagniert bei 1.258 US-Dollar je Feinunze.

Analysten begrüßen SMA-Einstieg bei Tigo Energy

Größter RENIXX-Gewinner ist die Aktie des chinesischen Spezialisten für gebäudeintegrierte Photovoltaik China Singyes (+14,5 Prozent, 0,372 Euro). Gefragt sind zudem die Titel von Sunedison (+7,1 Prozent, 0,363 Euro), GCL-Poly Energy (+4,8 Prozent, 0,131 Euro) und SMA Solar (+3,7 Prozent, 46,71 Euro). SMA wurde gleich von drei Analysten zum Kauf empfohlen. Die Experten von Independent Research, Oddo Seydler und Warburg Research begrüßten jeweils die Ankündigung von SMA, beim US-Solarmodul-Optimierer Tigo Energy einzusteigen. Auf der RENIXX-Verliererliste sind die Aktien von Solarcity (-3,0 Prozent, 24,63 Euro) und Sunpower (-2,2 Prozent, 19,32 Euro) ganz oben zu finden.

DAX: Thyssenkrupp gefragt

Im DAX ist die Aktie des Stahlkonzern Thyssenkrupp (+1,5 Prozent, 19,43 Euro) neben der Commerzbank-Aktie (+1,6 Prozent, 7,86 Euro) größter Gewinner. Dabei hat die Stahlbranche am Montag gegen die Entwicklung in Deutschland protestiert. Chinesische Konkurrenz und schärfere Auflagen zum Klimaschutz würden die Unternehmen belasten. Doch Analysten sehen bereits einen Wendepunkt und rückläufige Kapazitäten in China. Auch die E.ON-Aktie (+1,4 Prozent, 8,58 Euro) zählt zu den Gewinnern. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise über 40-Dollar-Marke

Erstmals seit gut zwei Wochen liegt sowohl der WTI-Preis als auch der Brent-Preis über 40 US-Dollar. Sowohl der schwächere Dollar-Kurs als auch Spekulationen zu einer Förderbegrenzung stützen laut den Händlern den Preis. Für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt der Preis bislang um gut 1,2 Prozent auf etwa 40,60 US-Dollar. Die gleiche Menge der Nordseesorte Brent verteuert sich um knapp 1,5 Prozent auf rund 43,20 US-Dollar. Der Heizölpreis steigt, der Liter kostet heute 45 Cent (+1,1 Prozent; inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Gesunken sind am gestrigen Montag auch die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer einen Euro für einen Liter Diesel (-0,2 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge Super E10 ist ebenfalls um etwa 0,2 Prozent auf 1,24 Euro gefallen.

Deutscher Strompreis an der Energiebörse zieht an

Im Day-ahead-Handel sinken die Strompreise für den Liefertermin am morgigen Mittwoch für das Marktgebiet Frankreich. Für das Marktgebiet Deutschland/Österreich steigt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) um 0,6 Prozent auf 2,85 Cent. In Frankreich sinkt der Preis um 1,4 Prozent auf 2,78 Cent pro kWh. Damit ist der Strom in Frankreich gut 2,7 Prozent günstiger als im Marktgebiet Deutschland/Österreich. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,62 Euro und ist damit um 1,1 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs von 5,56 Euro gestiegen.

Stromerzeugung: Wind- und Solarenergie decken knapp 30 Prozent der Spitzenlast

Die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen in Deutschland erfolgt heute Mittag mit einer Leistung von 3.100 MW. Davon entfallen 2.700 MW auf Onshore-Anlagen, 400 MW werden von Offshore-Windparks beigesteuert. Hinzu kommen die Photovoltaikanlagen, die Strom mit einer Leistung von 15.800 MW beisteuern. Zusammen kommen die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlastzeit auf eine Leistung von 18.900 MW und stemmen damit knapp 30 Prozent der Stromerzeugung. Den Rest von 45.200 MW liefern konventionelle Kraftwerke. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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