Siemens schließt "Megadeal" ab: Fossile und regenerative Energien für Ägypten
Sharm El-Sheikh, Ägypten – Am vergangenen Samstag hat Siemens in Anwesenheit von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) einen "Megadeal" in Ägypten unterzeichnet. Es geht um neue Kraftwerke, die die Stromerzeugungs-Kapazitäten des nordafrikanischen Landes um ein Drittel erweitern sollen. Im Fokus stehen Windparks und Gaskraftwerke. Es geht um mehrere Milliarden Euro.
Im Rahmen der Egypt Development Conference (EEDC) in Sharm el-Sheikh hat Siemens-Chef Joe Kaeser im Beisein des ägyptischen Energieministers Shaker al Markabi und des deutschen Vizekanzlers Sigmar Gabriel ein Abkommen zur Erweiterung der ägyptischen Stromversorgung unterzeichnet.
Gas-, Wind-Kraftwerke und eine Fabrik
Konkret geht es dabei um eine Kapazitätserhöhung um bis zu einem Drittel im Vergleich zu heute. Das Paket beinhaltet den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) mit einer Gesamtleistung von 4.400 Megawatt(MW) in Beni Suef sowie den Bau eines Windparks mit einer Leistung von 2.000 MW. Nach den Vereinbarungen soll Siemens zudem Liefervorschläge für zusätzliche GuD-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von bis zu 6.600 MW sowie zehn Umspannstationen unterbreiten. Siemens wird in Ägypten auch eine Fabrik aufbauen, in der Rotorblätter für Windturbinen gefertigt werden.
1.000 neue Arbeitsplätze in Ägypten
Durch diese Vereinbarung sollen nach Angaben von Siemens bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze in Ägypten geschaffen und die Kraftwerkskapazitäten des Landes um bis zu einem Drittel bis zum Jahr 2020 ausgebaut werden.
"Die Windenergie ist sauber und erneuerbar. Sie wird Ägyptens Versorgungssicherheit an diesem wichtigen Punkt seiner Geschichte stärken. Diese zwei Gigawatt Windleistung werden ein bedeutender Schritt in Richtung einer Diversifizierung des Energiemixes des Landes sein", sagte Markus Tacke, CEO der Siemens Wind Power and Renewables Division. "Ägypten hat großes Potenzial für die Stromerzeugung aus Windkraft, vor allem im Golf von Suez und im Niltal. Wir sind stolz darauf, dieses Potenzial zusammen mit der ägyptischen Regierung und der Bevölkerung zu heben", sagte Tacke weiter.
Gesamtvolumen von zehn Mrd. Euro - Dank an Merkel
In einem Interview mit dem Handelsblatt vom Sonntag sagte Joe Kaeser, dass das Gesamtvolumen des Auftrags etwa zehn Milliarden Euro betrage. Er sei beeindruckt von dem Einsatz von Vizekanzler Gabriel und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für dieses Projekt. „Ohne sie hätte es diesen Megadeal nicht gegeben“, betonte Kaeser.
Siemens ist bereits seit 1859 in Ägypten tätig. Im Jahr 1901 wurde das erste Büro in Kairo eröffnet. Kraftwerke in Nubaria, Talkha, Damietta, Midelec und El-Kureimat sind mit Siemens-Technik ausgestattet.
Quelle: IWR Online
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