25.02.2014, 15:26 Uhr

Strompreise steigen für fünf Millionen Haushalte

Heidelberg - Zum Jahreswechsel sind die Strompreise in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren nur moderat angestiegen. Doch für die Verbraucher kann keine Entwarnung gegeben werden: Denn für die Monate Februar, März und April haben erneut insgesamt 80 Grundversorger Preiserhöhungen angekündigt.

Wie das Vergleichsportal Verivox mitteilt, beträgt die durchschnittliche Preishöhung ca. vier Prozent. Für einen Musterhaushalt entspreche dies Mehrkosten in Höhe von 44 Euro pro Jahr. Rund fünf Millionen Haushalte dürften betroffen sein, so Verivox.

Preiserhöhungen trotz gesunkener Beschaffungspreise

Dabei sind gerade die Beschaffungspreise für Strom im vergangenen Jahr und in den letzten Monaten deutlich gesunken. Laut Statistischem Bundesamt sind die Erzeugerpreise für Strom zwischen Januar 2013 und Januar 2014 um 14,6 Prozent gesunken. Auch an der Strombörse sind die Preise in den vergangenen Jahren kräftig gefallen. Doch die Versorger geben als Hauptgrund für die Strompreiserhöhungen die Steigerung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 5,27 Cent auf 6,24 Cent je Kilowattstunde an. Da nicht alle Versorger die günstigeren Beschaffungspreise an ihre Kunden weitergeben, müssen diese nun noch tiefer in die Tasche greifen.

Verivox: Versorger wollen Preiserhöhungen unbemerkt über die Bühne bekommen

Für Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox, zählen die Strompreiserhöhungen im Frühjahr zu einem Spiel auf Zeit. Lengerke: "Preiserhöhungen sind für Verbraucher in der Regel ein deutliches Signal, sich nach einem günstigeren Stromanbieter umzusehen. Daher haben die Versorger ein großes Interesse daran, diese möglichst unbemerkt über die Bühne zu bekommen."

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