02.01.2014, 09:29 Uhr

Wetter-Jahresbilanz: So war das Jahr 2013

Offenbach/Münster - Im Rückblick des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist das Jahr 2013 ein durchschnittliches Jahr. Insgesamt liegen die Temperaturen in den vergangenen zwölf Monaten leicht über dem langjährigen Mittel. Hingegen waren der Niederschlag und die Sonnenscheindauer unterdurchschnittlich.

Der Sonnenschein liegt knapp drei Prozent unter seinem langjährigen Soll, der Niederschlag bleibt nur etwa ein Prozent unter dem Mittelwert. Das Wetter spielt in Deutschland auch für die Stromversorgung eine immer größere Rolle. So haben der lange Sommer sowie der windige Herbst für neue Strom-Einspeiserekorde bei der Photovoltaik bzw. Windenergie gesorgt.

Langer Winter - Hochwasser im Juni - Herbststürme - Milder Dezember

Wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldet, setzte sich 2013 nach mildem Beginn ab Mitte Januar in ganz Deutschland winterliches Wetter durch. Dieses hielt mit einzelnen Unterbrechungen bis Anfang April. Dabei herrschte im März vor allem im Norden und Osten für die Jahreszeit ungewöhnliche Kälte. Diese lange und teils intensive Heizperiode machte sich auch in vielen Heizkostenabrechnungen bemerkbar.

Mitte April erfolgte ein kräftiger Temperaturanstieg auf frühsommerliche Werte. Der Mai sei dagegen kühl und in seinem letzten Drittel sehr nass verlaufen. Erhebliche Auswirkungen für die Menschen hatte das Wetter zum Monatswechsel Mai auf Juni, als im Nordstau der Alpen und des Erzgebirges extremer Starkregen fiel. Gewaltige Hochwasserwellen flossen nordwärts und mehr als zwei Wochen wurde an Donau und Elbe gegen die Fluten gekämpft. Der insgesamt sonnig-trockene Sommer brachte drei markante Hitzewellen, die jeweils mit heftigen Gewittern, oft begleitet von Hagelschlag. In den Herbstmonaten sorgten Tiefdruckgebiete für reichlich Niederschlag, teils verbunden mit starkem Wind oder gar schweren Stürmen. Ein sehr warmer Dezember schloss das Jahr ab, so der DWD.

Im Jahr 2013 blieb der Sonnenschein mit zirka 1 480 Stunden um drei Prozent unter seinem Soll von 1 528 Stunden. Arkona auf Rügen verzeichnete mit etwa 1 950 die meisten Sonnenstunden, der Kahle Asten im Sauerland mit rund 1 200 die wenigsten.

Stürmischer Herbst sorgt für neue Windenergie-Rekord

Das Wetter ist in Deutschland inzwischen ein wichtiger Einflussfaktor für die Stromerzeugung. Sonneneinstrahlung und Windgeschwindigkeiten bestimmen die Strommengen aus Windenergie- und Solaranlagen hierzulande und müssen bei der Planung der konventionellen Kraftwerke berücksichtigt werden.

Das Jahr 2013 hat in diesem Zusammenhang neue Höchstwerte bei der Stromeinspeisung aus Wind- und Solarenergie gebracht. Im Juli ließ die Sonne die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von knapp 24.000 Megawatt (MW) produzieren. Auch bei der Windenergie trieben die Herbststürme die Strom-Einspeisung auf neue Höchstwerte. So hat das Sturmtief "Xaver" am 5. Dezember für einen neuen Rekord bei der Windstrom-Erzeugung in Deutschland gesorgt. Erstmals haben die deutschen Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 26.000 MW Strom ins Netz gespeist.

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