13.12.2013, 14:15 Uhr

Wetter: Verhindert Hoch „Varnia“ weiße Weihnachten 2013?

Münster – Ein riesiges Hochdruckgebiet mit Zentrum über den Alpen sorgt in Deutschland für südwestliche Strömungen mit relativ milden Temperaturen.

Ein weiteres Hoch über der iberischen Halbinsel ist zudem dafür verantwortlich, dass die Tiefdruckgebiete nicht wie sonst üblich über die Ausweichroute Mittelmeer in Richtung Osten ziehen können. Stattdessen werden die Tiefdruckgebiete auf nördliche Bahnen gezwungen, sodass selbst Norwegen mit überwiegend milder Luft versorgt wird.

Weltweites Wetter: Syrien, Ostsahara und Ost-USA zu kalt - Sibirien, Westkanada und Nord-Grönland viel zu warm

Die aktuelle Wetterlage zeigt derzeit rund um den Globus regional sehr unterschiedliche Anomalien und Temperaturausprägungen. Während sehr kalte Luft aus dem Norden bis tief in den Süden des Nahen Ostens nach Syrien, Israel, Ägypten und Teilen der Ostsahara drängt, wird weiter östlich sehr warme Luft bis weit in den Norden von Sibirien bzw. Ostsibirien transportiert. Hier ist es im Vergleich zum langjährigen Mittel aktuell mehr als 14 Grad zu warm.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in den USA. Während es im Westen Kanadas und dem Westen der USA ungewöhnlich mild und deutlich zu warm ist, sinken die Temperaturen im Osten Kanadas und an der Ostküste der USA auf ungewöhnlich niedrige Werte. Hier ist es in einigen Regionen gegenüber dem langjährigen Mittel um bis zu 16 Grad zu kalt. Viel zu warm ist es dagegen in Nord-Grönland, wo die Temperaturen um über 14 Grad über dem langjährigen Durchschnitt liegen.

Wettertrend lässt keine weißen Weihnachten in Deutschland erkennen

Aktuelle Wettermodelle zeigen derzeit, dass sich an der aktuellen Wetterlage bis Weihnachten nicht viel ändert und die Temperaturen in Deutschland tagsüber auf plus fünf bis plus zehn Grad steigen. Die Hoch- und Tiefdruckgebiete sind für die Jahreszeit ungewöhnlich weit nördlich zu finden. Die Hochdruckgebiete mit ihrer Lage über Mitteleuropa verhindern derzeit, dass die Tiefruckgebiete kalte Luft nach Deutschland transportieren können.

Wie viel Strom produzieren Wind- und Solaranlagen im Dezember?

Mit dem zentralen Hoch „ Varina“ über den Alpen lässt die aktuelle Wetterlage die Solarstromproduktion deutlich ansteigen. Im Norden schrammen die auf den nördlichen Bahnen ziehenden Tiefdruckgebiete je nach Ausdehnung des blockierenden Hochs mehr oder weniger stark an den deutschen Küstengebieten entlang. Dementsprechend variiert die Windstromproduktion, wenngleich die hohen Windstrom-Produktionswerte von Anfang Dezember mit dem Sturmtief „Xaver“ wohl bis Weihnachten nicht mehr erreicht werden können.

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