2,8 Mrd. Euro Mehrkosten: Fehlerhafte EEG-Umlage belastet Privathaushalte
München – Die EEG–Umlage wird auch im kommenden Jahr steigen – fraglich ist nur, in welcher Höhe. Auf Basis einer Schätzung von sieben Cent je Kilowattstunde (kWh) hat ein Verbraucherportal jetzt berechnet, dass die Mehrbelastung insgesamt 2,8 Mrd. Euro ausmachen würde – oder 103 Euro für einen Vierpersonen-Haushalt. Schuld ist der fehlerhafte Wälzungsmechanismus, der dringend reformiert werden muss.
Dabei beruft sich das Verbraucherportal Check24 auf eine Prognose der Deutschen Energie Agentur (DENA) vom 17. August, nach der mit einer weiteren Erhöhung für das Jahr 2014 um 33 Prozent gerechnet wird, wonach die EEG-Umlage auf insgesamt sieben Cent je kWh netto steigt. Die offiziellen Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber, welche jährlich die Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr festlegen, gingen 2012 noch von einem Wert in Höhe von 5,74/kWh Cent im Jahr 2014 aus. Von 6,1 Cent im Jahr geht eine Studie des Beratungshauses Energy Brainpool aus, die im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen erstellt wurde und die unserer Redaktion vorliegt.
Privatverbraucher werden doppelt zur Kasse gebeten, Fiskus verdient mit
Da die EEG-Umlage zusätzlich unter die Mehrwertsteuerpflicht fällt, wird der Kunde gleich doppelt zur Kasse gebeten. Der Fiskus verdient kräftig mit. Im Jahr 2014 könnten schätzungsweise 464 Mio. Euro an zusätzlichen Steuereinnahmen allein aus der Besteuerung der EEG-Umlage in die Staatskasse fließen.
Für den Privatverbraucher bedeutet die Erhöhung konkret ca. 103 Euro Mehrkosten im Jahr 2014, ausgehend von einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh. Die Gesamtbelastung läge damit bei 417 Euro brutto, verglichen mit 314 Euro brutto im Jahr 2013.
Ausbau kostet vergleichsweise wenig
Die Experten haben bereits im August berechnet, welche Faktoren börsenpreisbereinigt im Einzelnen für den absehbaren Anstieg der Umlage verantwortlich sind. Auf dem letzten Platz liegt der Zubau von Solar, Wind & Co., wegen dem der Beitrag um 0,18 Cent/kWh erhöht werden muss. Das entspricht 13 Prozent der Anhebung oder in absoluten Zahlen 900 Mio. Euro.
Doppelt so hoch schlagen die Ausnahmeregelungen für Unternehmen der energieintensiven Industrie zu Buche, für die immer mehr Anträge eintrudeln. 25 Prozent der Erhöhung oder 1,7 Mrd. Euro gehen auf diesen Faktor zurück, der sich mit 0,35 Cent/kWh bemerkbar macht. In der Gesamtsumme rechnen die Autoren der Studie für 2014 mit 6,7 Mrd. Euro, die auf die Verbraucher nur durch diesen Posten umgelegt werden.
Der größte Posten der anstehenden Erhöhung entfällt aber auf den derzeitigen Börsenstrompreis, der mit 3,5 Mrd. Euro zu Buche schlägt.
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