10.10.2013, 17:02 Uhr

Konventionelle Kraftwerke: Geringe Chancen für Stilllegungs-Anträge in Süddeutschland

Bonn/Düsseldorf – Der Bundesnetzagentur liegen Anträge zur Stilllegung von 28 konventionellen Kraftwerken vor. Ein Teil davon dürfte sich jedoch als systemrelevant erweisen und muss deswegen wohl in Bereitschaft gehalten werden.

„Die meisten Problem-Kraftwerke liegen südlich des Mains. Diese werden aber für die Versorgungssicherheit benötigt“, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, der „Rheinischen Post“. Deswegen dürften die entsprechenden Anträge auch zurückgewiesen werden. „Die entstehenden Kosten werden den Kraftwerksbetreibern erstattet.“

Eine Sprecherin der Behörde spezifizierte gegenüber der Nachrichtenagentur „AFP“, dass die 28 Anlagen über eine Gesamtkapazität von rund 7.000 Megawatt verfügen. Von den 28 Objekten seien acht in Süddeutschland gelegen.

Abschaltung Grafenrheinfeld macht einen Strich durch die Rechnung

Schon in der vorletzten Woche hatte die Behörde bei der Bedarfsplanung der notwendigen Reservekapazitäten durchblicken lassen, dass sie hier einen restriktiven Kurs fahren wird – besonders vor dem Hintergrund der mittelfristig anstehenden Abschaltungen der hiesigen Atomkraftwerke.

„Die Analysen für den Winter 2015/16 zeigen, dass fast doppelt so viel konventionelle Kraftwerksleistung vorgehalten werden muss wie für den kommenden Winter. Gründe hierfür sind eine weitere Verschiebung der Erzeugung in den Norden und die Abschaltung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld Ende 2015“, hatte Homann erklärt. Die bis 2016 von einer Stilllegung bedrohten süddeutschen Kraftwerke würden in die Netzreserve überführt, teilte die Agentur mit.


© IWR, 2013